Über mich
Kindeswohl – Heimerziehung – Bildung
Ich war in den 60er Jahren in Heimerziehung in mehreren Heimen der Bodelschwinghschen Einrichtungen und erlebte dort Zwangsarbeit, Misshandlungen und Entpersönlichung.
Später studierte ich Sozialwissenschaften und befasse mich seitdem mit dem Thema Kindeswohl und Kinderschutz aus wissenschaftlicher Sicht. Als Zeitzeuge halte ich außerdem Vorträge zum Thema „Schwarze Pädagogik“ an Hochschulen und vielen anderen Institutionen.
Seit über 10 Jahren bin ich Obmann für Jugendliche in den Wohngruppen in „Bethel im Norden“. Daneben engagiere ich mich für Kinderrechte im Deutschen Kinderschutzbund und im Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung.
Wie so vieles aus der bürgerlichen Gesellschaft der frühen Bundesrepublik wurde die Heimerziehung erstmals während der Studentenrevolte thematisiert. Es waren die 68er, die zeigten, was damals in den Heimen wirklich geschah. Damals hatten weder das Diakonische Werk noch die Caritas oder die staatlichen Heime ein Schuldbewusstsein.
Die Erziehungsmethoden waren damals geprägt von der Ansicht, alles was Kinder eigentlich lernen müssten ist bedingungsloser Gehorsam. Aber sie wollen es nicht lernen. Deshalb müsse man ihnen ihren Eigensinn früh und gründlich austreiben. Dieser alte Glaube, dass die Gewalt gegen Kinder keine Folgen hat und sie nur stark macht, ist der schrecklichste Irrglauben mit den schrecklichsten Folgen für das Leben. Deshalb möchte ich darauf aufmerksam machen was damals geschah und dafür sorgen, dass es nie wieder passiert. Leider müssen dazu „dicke Bretter“ gebohrt werden. Die böse Schwarze Pädagogik war gestern, so wie die böse Heimerziehung gestern war – und heute ist alles gut? Selbstverständlich nicht. Der Kern der Schwarzen Pädagogik ist die Manipulation der Gefühle des Kindes. Dies geht mit offenkundiger Gewalt, aber auch mit sehr subtiler psychologischer Gewalt einher. Kinder und Jugendliche brauchen Schutz und Fürsorge. Das macht sie stark und sie lernen Beziehungen zu anderen Menschen herzustellen ohne sie zu benutzen. Geschlossene Unterbringung ist keine Option für Kinder und Jugendliche und führt nur zur Zerstörung von Persönlichkeit.